Manchmal im Leben hegt man zu lange Groll.
Durch ein gutes Gespräch vorgestern wurde mir einiges klar.
Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen – doch zumindest für die Zukunft so handeln, dass wir dahinterstehen.
 
Ich möchte die Zeit nicht zurückdrehen, doch ich habe für mich den Punkt erreicht, an dem ich die Vergangenheit als Teil von mir sehe, der mich geprägt hat.
Ich bin kein Mensch, der anderen dauerhaft böse sein möchte – und auch nicht ist. Ja, ich habe in der Vergangenheit Fehler gemacht. Doch damit bin ich nicht die Einzige. Ich stehe dazu, möchte meinen Weg weitergehen und mich dort entschuldigen, wo es angebracht ist.
Ich kann an dieser Stelle nur sagen: Ich wünsche dem Menschen, für den dieser Text entstanden ist, für seine Zukunft alles erdenklich Liebe und Gute.
 
Ich habe verstanden, dass sich viele Dinge verändern, dass manche Menschen nicht verzeihen möchten oder können. Doch dieser Text soll in die weite Welt hinaus – in der Hoffnung, dass sich auch andere darin erkennen und verstehen, warum dieser Text hier steht und warum es mir wichtig war, dass er nicht verschwindet.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass böse Worte ausbleiben.
Dass man Menschen, die man eigentlich nie wiedersehen wollte, irgendwann auf der Straße begegnet – und zumindest ohne Groll vorbeigehen kann.
Womöglich sogar mit einem stillen Gruß oder einem Lächeln. Warum?
Weil man eine gemeinsame Vergangenheit hatte, weil man Zeit füreinander gegeben hat – weil man einmal befreundet war.
 
Mit dem deutlichen Abstand von heute, fünf Jahren und ein paar Monaten, versteht man womöglich besser, warum manche Dinge passieren sollten – und mussten.
Ich für mich werde ab heute auf die schönen Momente zurückblicken – auf die Freundschaft, die ich einmal mit dir hatte.
 
Pass bitte auf dich auf. Denn auch wenn du das Original vielleicht nicht lesen möchtest, sind die Worte hier verewigt.
 
Ich möchte nicht abschließen,
ehe gesagt zu haben: Du warst wichtig.
Ehe zu sagen: Es tut mir leid.
Ich möchte nicht gehen,
ohne zumindest versucht zu haben,
dir zu erklären, warum.
Denn wäre ich zu ängstlich gewesen,
diese Worte öffentlich zu stellen,
hätte ich mir bewiesen,
dass ich feige bin.

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